Technikseminare: Weniger ist manchmal mehr…

So in etwa lie­ße sich das Feed­back der Teil­neh­men­den am Tech­nik­se­mi­nar II, vom 01.–03.11., zusam­men­fas­sen. Damit brach­ten sie zum Aus­druck, dass die gerin­ge­ren Umfän­ge und die aus­drück­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf schwimm­tech­ni­sche Bewe­gungs­ab­läu­fe ihnen an die­sem Wochen­en­de in beson­de­rer Wei­se wei­ter­ge­hol­fen hätten.

Die Ver­an­stal­tung war das zwei­te von zwei Tech­nik­se­mi­na­ren in die­sem Herbst gewe­sen. Wäh­rend das Ziel des ers­ten Semi­nars eine Woche zuvor, die Ver­mitt­lung der Grund­la­gen einer effi­zi­en­ten Kraul­tech­nik war und sich eher an Einsteiger*innen wen­de­te, lag der Fokus des zwei­ten Semi­nars auf der Ana­ly­se des schwimm­tech­ni­schen Ist-Zustan­des und der Defi­ni­ti­on indi­vi­du­el­ler Ent­wick­lungs­po­ten­zia­le und geeig­ne­ter schwimm­tech­ni­scher Übun­gen, um im Win­ter­halb­jahr gezielt an der eige­nen Kraul­tech­nik arbei­ten zu können.

Auf­grund des Vor­wis­sens und der fort­ge­schrit­te­nen Leis­tungs­stan­des der Teil­neh­men­den aus Semi­nar II, ver­such­ten wir u.a. Bezü­ge zum Kraft­trai­ning her­zu­stel­len und spra­chen über Mög­lich­kei­ten, in wie weit Kraft­trai­ning posi­ti­ven Ein­fluss auf die schwimm­tech­ni­sche Qua­li­tät neh­men kann. Eine wich­ti­ge Aus­sa­ge in die­sem Zusam­men­hanf war, dass Kraft­trai­ning an Land nur mit­tel­ba­ren Ein­fluss auf die schwim­me­ri­sche Leis­tungs­fä­hig­keit habe und ein schwimm­spe­zi­fi­sches Kraft­trai­ning nur im Was­ser mög­lich sei.

Die Ver­knüp­fung vom

  1. Erler­nen, Üben und Opti­mie­ren koor­di­na­ti­ver Fer­tig­kei­ten und
  2. der Ent­wick­lung koor­di­na­ti­ver Fähigkeiten,

war ein wei­te­rer wich­ti­ger Gedan­ke. Um die Wech­sel­wir­kung zwi­schen bei­den ver­ständ­lich zu machen, haben wir zahl­rei­che schwimm­tech­ni­sche Übun­gen hin­sicht­lich ihrer Ziel­set­zung für den Bewe­gungs­ab­lauf ana­ly­siert und gleich­zei­tig über­prüft, wel­che koor­di­na­ti­ven Fähig­kei­ten sie kon­kret for­dern. Damit konn­te bei den Teil­neh­men­den das Bewusst­sein dafür geför­dert wer­den, im Trai­ning stets bei­den Aspek­ten Beach­tung zu schenken.

Im Semi­nar I woll­te ich in ers­ter Linie errei­chen, dass die Teil­neh­men­den ein kla­res, dif­fe­ren­zier­te­res Bild der Kraul­tech­nik mit Gleit­pha­sen und Längs­ach­sen­ro­ta­ti­on erhal­ten und die bio­me­cha­ni­schen Hin­ter­grün­de ver­ste­hen, die die Nütz­lich­keit der Bewe­gungs­de­tails begrün­den. Das trägt zum Einen dazu bei, die eige­nen Bewe­gun­gen geziel­ter ver­bes­sern zu kön­nen und moti­viert, die not­wen­di­ge Zeit im Trai­ning dafür zu reservieren.

Die Video­ana­ly­se trug in die­sem Kon­text zu einem Abgleich der per­sön­li­chen Innen­sicht der eige­nen Bewe­gung, der objek­ti­ven Außen­sicht sowie des Leit­bil­des bei.

Abge­run­det wur­de Semi­nar I mit dem The­ma „Effi­zi­ent trai­nie­ren“. Also der Fra­ge­stel­lung, wie die Zeit im Was­ser gestal­tet wer­den soll­te, um mög­lichst opti­ma­le Rei­ze für die maß­geb­li­chen leis­tungs­be­stim­men­den Fak­to­ren im kon­di­tio­nel­len sowie im koor­di­na­ti­ven Bereich zu setzen.

Am Ende bei­der Semi­na­re hat­te ich den Ein­druck, dass alle 16 Teil­neh­men­den nun eine kla­re­re Vor­stel­lung von ihrem Schwimm­trai­ning im Win­ter­halb­jahr hat­ten. Im Früh­jahr kön­nen wir gemein­sam Bilanz zie­hen, wenn ihr wie­der kommt. Dann dürf­te auch ein wenig mehr mehr sein…